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Das sollten Senioren beim Teilen von Enkelkinderfotos im Internet beachten

Ein Senior hat sein Handy in der Hand und überlegt ob er ein Foto schicken soll.

Fotos von den Enkeln im Internet zu teilen, ist für viele Großeltern selbstverständlich. Doch es gibt dabei auch einige Gefahren und Risiken. Deshalb haben wir in diesem Artikel wichtige Infos und Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie die Privatsphäre Ihrer Enkelkinder schützen und respektieren.

Fotos von Kindern im Internet – ein zweischneidiges Schwert

Heutzutage ist es so einfach: Mit einem Knopfdruck hält man die schönsten Momente seiner Enkelkinder auf dem Smartphone fest, kann das Bild ausdrucken, auf einem anderen Gerät speichern, oder auf einem sozialen Netzwerk wie Facebook teilen.

Gerade Letzteres birgt aber einige Gefahren, über die sich häufig weder Eltern noch Großeltern bewusst sind. Unter dem Begriff Sharenting (eine Zusammensetzung aus „Share“ = Teilen und „Parenting“ = Kindererziehung) versteht man die Tätigkeit, wenn Eltern Fotos oder Videos von ihren Kindern im Internet mit anderen teilen, z.B. auf Facebook oder Instagram.

Der Begriff kann auch auf die Großeltern ausgeweitet werden, denn er bringt ein- und dasselbe Problem mit sich: die Privatsphäre der Kinder wird dadurch verletzt, da das Hochladen von Kinderfotos im Internet oft ohne das Einverständnis der Kinder geschieht, und vor allem kleinere Kinder die Auswirkungen dieser Handlung ohnehin nicht verstehen können.

 

70.000 digitale Beiträge

Wie auf CyberGhost berichtet, teilen Eltern im Schnitt pro Jahr 70 Fotos und mehr als 29 Videos ihrer Kinder im Internet. Ein Kind, das von Geburt an auf diese Weise im Internet präsentiert wird, kommt damit bis zu seinem 18. Lebensjahr auf 70.000 digitale Beiträge.

Auch wenn Eltern und Großeltern damit dem Kind keinen Schaden zufügen wollen – im Gegenteil, sie wollen die schönsten Momente mit der Welt teilen – kann das problematisch für das Kind werden.

Zum einen werden die Persönlichkeitsrechte des Kindes verletzt, wenn Bilder ohne sein Einverständnis online gestellt werden. Zum anderen können die Bilder Kriminellen in die Hände fallen, die auf diese Weise möglicherweise den Wohnort des Kindes und andere sensible Informationen (z.B. wo es zur Schule geht) herausfinden und diese für kriminelle Zwecke nutzen können.

 

Erhöhte Gefahr für Großeltern durch Trickbetrüger

Ein weiteres Problem kann vor allem für Großeltern entstehen: Je mehr öffentliche Informationen es über ein Kind gibt, desto leichter fällt es Kriminellen, die Identität des Kindes zu stehlen, um zum Beispiel bei den Großeltern sogenannte Enkeltricks sehr glaubhaft anzuwenden.

Der Schutz der Privatsphäre Ihrer Enkelkinder sollte deshalb einen hohen Stellenwert haben. Es bedeutet nicht, dass Sie gar keine Bilder von Ihren Lieben auf Facebook einstellen dürfen. Sie sollten sich aber über die Risiken bewusst sein und diese so gering wie möglich halten.

 

So bewahren Sie die Privatsphäre Ihrer Enkelkinder

Damit Sie verantwortungsvoll mit den Fotos und Videos Ihrer Enkelkinder umgehen und deren Privatsphäre respektieren, haben wir hier einige Tipps für Sie zusammengestellt.

Vereinbarung mit den Kindern treffen

Treffen Sie mit Ihren Enkelkindern Vereinbarungen und lassen Sie die Kinder selbst bestimmen, welche Inhalte Sie online teilen dürfen und welche nicht. Bitten Sie sie also jedes Mal um ihr Einverständnis. Das vermittelt den Kindern zugleich auch die Wichtigkeit von Privatsphäre und Persönlichkeitsrechten, die sie später ebenfalls beachten müssen.

Nur positive Inhalte teilen

Teilen Sie online nur positive Inhalte, die Ihre Enkelkinder in einem guten Licht erscheinen lassen. Teilen Sie nichts, was auf Schul-, Familien- oder Krankheitsprobleme hinweist.

Auch Inhalte, die Ihren Enkelkindern später peinlich sein könnten, sollten Sie nicht ins Internet stellen, auch wenn Sie die Fotos oder Videos süß finden. Bittet Sie Ihr Enkelkind zu einem späteren Zeitpunkt, die Inhalte im Internet zu löschen, sollten Sie das unverzüglich tun.

Privatsphäre-Einstellungen prüfen

Prüfen Sie auf allen Plattformen, auf denen Sie Fotos oder Videos teilen (z.B. auf Facebook) Ihre Privatsphäre-Einstellungen. Sie können dort genau einstellen, wer die geteilten Fotos und Videos sehen kann. Begrenzen Sie diese im Idealfall auf Ihren Freundes- und Bekanntenkreis, und teilen Sie die Inhalte niemals mit der breiten Öffentlichkeit.

Filter nutzen & Aufenthaltsorte verdecken

Sie können Apps nutzen, die die Gesichter auf den Bildern verwischen und somit unkenntlich machen. Das bietet den größten Schutz für die Privatsphäre Ihrer Enkel, auch wenn die Fotos dadurch unpersönlicher wirken.

Verzichten Sie außerdem darauf, die Aufenthaltsorte zu posten, an denen die Bilder gemacht wurden, sodass niemand darauf schließen kann, wo sich die Kinder gerade aufhalten, oder sich regelmäßig aufhalten.

Es kann auch sinnvoll sein, bestimmte Elemente in einem Bild mit einem Verwisch-Effekt unkenntlich zu machen, z.B. Brücken, Denkmäler, Gebäude, etc. durch die Fremde auf den Standort schließen könnten.

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