Am Dienstag, der 8. März feiern wir den Internationalen-Frauentag. Anlass genug, um einmal eine Frau vorzustellen, die in schwierigen Zeiten viel Mut bewiesen hat. Sie hat es geschafft, einer der ersten Frauen in Köln zu sein, die mehrere eigene Imbissbuden geführt hat, in denen ihr Mann später ihr Angestellter war.
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ToggleEin typisches Leben einer Frau in den 50er Jahren
Frau K. aus Köln ist 88 Jahre alt. Eine fidele kluge Frau, die immer für einen kleinen Schwatz zu haben ist und mit der man sich gerne unterhält. Die, wenn sie auf ihr Leben zurückblickt, alles nochmal so machen würde und nur eins zu bedauern hat. Ihr Leben sah zunächst typischerweise wie dies von vielen anderen Frauen ihres Jahrgangs aus. Sie wurde Mitte und Ende der 50er Jahre Mutter und zog die Kinder alleine groß, während ihr Mann arbeiten ging. „Zu der Zeit waren wenig Frauen berufstätig“, erklärt sie uns.
Der große Einschnitt in ihrem Leben
1969 kam dann der große Einschnitt in ihrem Leben. Ihr Mann machte seine Frau auf einen Imbisswagen aufmerksam, den es günstig zu erwerben gab. Schon immer war ihre Familie selbständig, selbst ihr Mann war es. „Doch sich als Frau selbständig zu machen, war noch nicht so üblich“, erzählt Frau K.. Sie wagte den Schritt, nahm ihr Glück in die eigenen Hände und eröffnete ihren ersten Imbisswagen – es sollte nicht ihr letzter sein. Ein paar Jahre später folgte ein zweiter Imbisswagen, zwei Jahre danach ein Restaurant am Ebertplatz 2. Im Restaurant gab es gute deutsche Küche, die viele Büromitarbeiter zur Mittagszeit anlockte. Über 180 Essen wurden täglich serviert. Alles selbst vorbereitet und gekocht. Die dritte und letzte Imbissbude eröffnete sie schließlich am Heumarkt, direkt an der Haltestelle. Als ihre Tochter diese später übernahm, half Frau K. immer mal wieder gerne aus, wenn der Andrang überhand nahm.
Ihr Mann war ihr Angestellter
Auch in den Imbissbuden wurde alles selber gemacht. Von den Salaten bis hin zu den Frikadellen und Schnitzel. Samstags gab es Reibekuchen – drei Stück für eine Deutsche Mark. Currywurst Fritten für 1,40 DM, eine Portion Fritten für 60 Pfennig und kleine Cola für 45 Pfennig. Preise, die man sich heutzutage kaum noch vorstellen kann. Ihr Mann war zunächst selbständig und „später war er mein Angestellter. Leider ist er viel zu früh von mir gegangen – mit nicht mal 70 Jahren“. Das ist es, was sie zutiefst bedauert. Wenn Sie ihr Leben jedoch grundsätzlich Revue passieren lässt, „würde ich heute alles nochmal so machen“. Steine sind ihr, weil sie eine Frau ist, nie in den Weg gelegt worden. „Die Erfahrung habe ich nie gemacht“, erklärt sie.
Seit wann feiert man den Internationalen-Frauentag?
Seit 1911 feiern Frauen den „Internationalen Tag der Frauen“, an dem weltweit auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. Der Tag soll die bisherigen Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung feiern und gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf bestehende Diskriminierungen und Ungleichheiten richten. Und er will dazu ermutigen, sich für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen.
Wie entstand der Internationalen Frauen Tag?
Er entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen. Erstmals fand der Frauentag am 19. März 1911 statt.