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Fachkräftemangel in der Pflege – wie kann das Problem erfolgreich gelöst werden?

Immer mehr Pflegekräfte verlassen ihren Beruf. Es herrscht akuter Fachkräftemangel in der Pflege.

Die Pflege in Deutschland gestaltet sich zunehmend schwieriger. Es wird immer schwieriger, ein Pflegeheim zu finden. Dazu muss es auch noch bezahlbar sein. Aber es gibt Alternativen. Welche, das erfahren Sie in unserem Artikel.

Pflege in Deutschland

Wer ein pflegebedürftiges Familienmitglied hat, um das er sich nicht selbst kümmern kann, steht in Deutschland vor einem echten Problem: Lediglich rund 10 Prozent der ambulanten Pflegedienste nehmen überhaupt noch neue Kunden an und die Plätze in Altenheimen sind extrem rar. Zudem kosten sie ein kleines Vermögen und sind damit für viele nicht tragbar.

Zudem haben die meisten Einrichtungen ihr Angebot aufgrund von Personalmangel deutlich eingeschränkt, sodass längst nicht mehr allen in ausreichendem Maße geholfen werden kann. Der gravierende Pflegenotstand hat zur Folge, dass viele Menschen unversorgt bleiben, obwohl sie aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters, einer vorliegenden Erkrankung oder Behinderung dringend Unterstützung brauchen.

Glücklicherweise gibt es jedoch noch weitere Konzepte, die neue Perspektiven eröffnen. So kann man sich über die alternativen Wege der Senioren Betreuung online informieren, um so eine individuell passende Lösung zu finden. Hierzu haben wir ein paar Tipps für Sie.

 

Warum fehlt es in Deutschland an Pflegepersonal?

Dass wir uns mit dieser prekären Unterversorgung in der Pflege konfrontiert sehen, ist auf mehrere Gründe zurückzuführen. Zum einen spielen demografische Faktoren mit hinein, da die Menschen hierzulande immer älter werden und damit deutlich mehr Gesundheitsleistungen benötigen. Da zeitgleich unsere Geburtenrate vergleichsweise niedrig ausfällt, fehlt es an ausreichend Nachwuchs und das Verhältnis von erwerbstätigen Menschen zu Senioren im Ruhestand verschiebt sich auf unvorteilhafte Weise.

Zum anderen geht der Fachkräftemangel in der Pflege auch darauf zurück, dass in Pflegeeinrichtungen über viele Jahre immens an Personalkosten gespart wurde. Die Folgen davon sind überall deutlich zu spüren – völlig überlastetes Personal übernimmt die Verantwortung für zu viele Patienten gleichzeitig. Darunter leidet nicht nur deren eigene Gesundheit, sondern natürlich auch die Qualität der Pflege, was Heimen in Deutschland einen entsprechend schlechten Ruf einbringt. Ein Teufelskreis ist entstanden, der Pflegejobs für Nachwuchskräfte leider umso unattraktiver erscheinen lässt.

Auch die Arbeitsbedingungen sind aufgrund der körperlichen und psychischen Belastung samt anstrengender Schichtdienste wenig attraktiv. Zudem schneidet die Bezahlung im internationalen Vergleich sehr schlecht ab. Es ist somit nachvollziehbar, dass sich zu wenige Menschen für eine Tätigkeit in der Pflege entscheiden und Prognosen bis zum Jahr 2040 von einem Mehrbedarf von rund 190.000 Arbeitsstellen ausgehen.

 

Welche Pflegeleistungen werden benötigt?

Überspitzt gesagt kann man sagen, dass es an so ziemlich allen Ecken fehlt, um eine umfassende Patientenversorgung zu gewährleisten. Prinzipiell sind die Unterbringungsmöglichkeiten in der stationären Pflege viel zu knapp bemessen, wobei ein Platz im Altenheim wie erwähnt auch oftmals eine zu große wirtschaftliche Belastung darstellt. Zumal die meisten betroffenen Menschen es vorziehen, zu Hause gepflegt zu werden, um in der gewohnten Umgebung bleiben zu können, die gerade im Hinblick auf ihre gesundheitlichen und mentalen Einschränkungen viel Lebensqualität bedeutet.

Somit entscheiden sich viele Angehörige notgedrungen dazu, die häusliche Pflege selbst zu übernehmen, ohne dafür tatsächlich die nötige Fachkenntnis, Energie oder Zeit zu haben – rund 3,28 Millionen Menschen und damit 80 Prozent aller Pflegebedürftigen im Bundesgebiet werden auf diese Weise privat versorgt, anstatt auf eine professionelle Alltagsbetreuung zu setzen. Es geht daher darum, mit verschiedensten Pflegeangeboten Entlastung für pflegende Angehörige zu schaffen.

Bedarf herrscht demnach sowohl an teil – und vollstationären Einrichtungen mit Rundumpflege als auch an alternativen Betreuungskonzepten mit ambulanten Pflegeleistungen. Es braucht jede Menge medizinisch ausgebildete Alltagshelfer, die sich um die Körperhygiene von Pflegebedürftigen kümmern, ihnen bei der Bewältigung ihres Alltags zur Seite stehen und daneben als Ansprechpartner ein offenes Ohr für sie haben.

 

Wie steht es um die finanzielle Unterstützung?

Wer in Deutschland pflegebedürftig ist, kann finanzielle Unterstützung von der Pflegekasse einfordern. Wie hoch diese ausfällt, ist abhängig vom jeweils ermittelten Pflegegrad, der sich zwischen den Stufen 1 und 5 bewegt und damit bereits konkret definierte Gesundheitsleistungen beinhaltet.

Was auf dem Papier gut klingt, erweist sich jedoch in der Anwendung als wenig realitätsnah, da den betroffenen Familien trotzdem noch erhebliche Zusatzkosten entstehen und die hohe Zusatzbelastung der häuslichen Pflege mit den erhaltenen monatlichen Beträgen nur unzureichend ausgeglichen wird.

 

Welche alternativen Konzepte stehen zur Verfügung?

Umso wichtiger ist daher, sich mit weiteren Modellen professioneller Pflege auseinanderzusetzen, um eine passende Lösung für die persönliche Situation finden zu können, die sich für alle Beteiligten stimmig anfühlt. Die folgenden Optionen kommen dafür in Frage:

Kurzzeitpflege

Nach einem Unfall, schwerer Krankheit oder einer erfolgten Operation ist es oft nötig, entweder zu Hause oder in einer Einrichtung besonders intensive Pflege zu erhalten, die über die Leistungen einer ambulanten Fachkraft hinausgeht. Diese besondere Art der vorübergehenden Pflege kann für einen Zeitraum von bis zu 8 Wochen im Jahr in Anspruch genommen werden. Wer Kurzzeitpflegeplätze finden möchte, kann sich über private Pflegedienste professionelles Personal vermitteln lassen, das Patienten in den eigenen vier Wänden rund um die Uhr fachmännisch versorgt.

Tages- oder Nachtpflege

Wenn pflegende Angehörige selbst voll berufstätig sind, können sie der Patientenfürsorge nur sehr eingeschränkt nachkommen. In diesen Fällen ist die Inanspruchnahme einer Tagespflege eine gute Lösung. Die Pflegebedürftigen werden am Morgen in die Einrichtung gebracht und nachmittags wieder abgeholt oder auch durch einen organisierten Fahrdienst von Tür zu Tür transportiert. Wer nachts arbeitet und in dieser Zeit keine häusliche Pflege leisten kann, findet auch vergleichbare Angebote für die reine Nachtpflege.

Ambulanter Pflegedienst

Hierbei wird die pflegebedürftige Person zu festen Zeiten im eigenen Haushalt versorgt. Der Umfang dieses Service hängt vom individuellen Bedarf ab. Typische Teilleistungen sind beispielsweise die Körperpflege, Hilfe beim Anziehen, Versorgung mit Medikamenten, Überprüfen von Blutdruck etc. sowie hauswirtschaftliche Tätigkeiten. Bei der sogenannten Bezugspflege kommt immer dieselbe Pflegekraft, damit eine möglichst enge Vertrauensbasis geschaffen werden kann.

Häusliche Betreuungskraft

Immer mehr Familien entscheiden sich aus gutem Grund für eine häusliche Betreuung durch Fachkräfte aus dem Ausland. Diese leben unter dem Dach der zu pflegenden Person und sind damit 24 Stunden ansprechbar. Sie kümmern sich um die medizinische Grundversorgung wie beispielsweise den Verbandswechsel, übernehmen die Körperpflege, gehen einkaufen, putzen die Wohnung und bereiten die Nahrung zu. Daneben sind sie eine sehr wichtige soziale Komponente, um Vereinsamung vorzubeugen.

Betreutes Wohnen

In Pflegewohngruppen leben die Bewohner unter Gleichgesinnten und erledigen gewisse Tätigkeiten selbst, zu denen sie in der Lage sind. Die Idee ist, sich gegenseitig zu unterstützen und die anfallenden Kosten gering zu halten. Zeitgleich ist auch immer eine Betreuungsperson vor Ort, die gewisse Pflegeleistungen übernimmt. Diese Wohnform kann ganz unterschiedlich aussehen, es gibt beispielsweise sogar spezielle Senioren-Bauernhöfe.

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