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Seniorenbetreuung zu Hause – Wann brauchen Ihre Eltern Unterstützung?

Seniorin wird von ihrer Tochter gestützt, um aus dem Sessel zu kommen.

Benötigen meine Eltern mehr Alltagshilfe und eine Seniorenbetreuung zu Hause? Doch wie erkenne ich das? An welchen Anhaltspunkten mache ich das als Angehöriger rechtzeitig fest? Und wie kann ich ihnen helfen? Wir zeigen Ihnen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um Unterstützung zu organisieren, damit Ihre Eltern so lange wie möglich zuhause wohnen bleiben können und warum es von Vorteil sein kann, Senioren im eigenen Zuhause betreuen zu lassen.

Wann Ihre Eltern eine Seniorenbetreuung zu Hause benötigen

Ihre Eltern waren von klein auf für Sie da, haben Sie umsorgt, großgezogen und Ihnen geholfen, das Leben zu meistern. Doch mit zunehmendem Alter der Eltern ändert sich plötzlich alles. Ihre Eltern werden von Beschützern zu Schutzbefohlenen. Ihr Leben verändert sich rapide, sie brauchen immer mehr Unterstützung, um den Alltag zu bewältigen. Beim Einkaufen, der Körperpflege oder im Haushalt. Zwar ist eine private Seniorenbetreuung zu Hause mit Kosten verbunden, oftmals überwiegen aber die vielen Vorteile. Gleichzeitig stellen Sie sich vielleicht die Frage, ob Sie das in diesem Maße geben können. Das hängt oft von vielen Dingen ab. Meist von der Zeit, die Sie selbst investieren können und auch von der Entfernung, um zu Ihren Eltern zu fahren. Besonders schwierig ist aber die Frage zu beantworten, wann denn eigentlich der richtige Zeitpunkt gekommen ist, an dem Ihre Eltern vermehrt Hilfe von Ihnen oder von einer Seniorenbetreuung zu Hause brauchen. Vielen Eltern fällt es schwer zuzugeben, dass sie auf Alltagshilfe angewiesen sind. Wir haben Ihnen ein paar Anhaltspunkte aufgelistet, an denen Sie leicht erkennen können, dass der Zeitpunkt gekommen ist, an dem Ihre Eltern mehr Unterstützung durch eine Seniorenbetreuung zu Hause benötigen.

Vergesslichkeit

Kommt das Terminmanagement durcheinander? Werden Vorwürfe laut, wie lange sie sich schon nicht mehr gesehen oder gehört haben, obwohl der letzte Kontakt vielleicht erst zwei Tage her ist? Ist es nur Vergesslichkeit oder ein erster Hinweis auf Demenz oder Alzheimer? Achten Sie darauf, ob sich solche Situationen öfter wiederholen. Wenn ja, gehen Sie mit Ihrer Mutter bzw. Vater zum Hausarzt und lassen Sie dies überprüfen.

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Fortbewegung und Gesundheit

Haben Eltern Probleme beim Aufstehen oder Umhergehen oder bereitet der morgendliche Duschgang bereits Probleme? Schauen Sie sich das Zuhause Ihrer Eltern genau an und beseitigen Sie eventuelle Hindernisse, wie umherliegende Kabel oder störende Gegenstände sofort. Schauen Sie sich genau um und sprechen Sie mit Ihren Eltern. Wenn möglich, gestalten Sie die Wohnung Ihrer Eltern altersgerecht. Dies kann mit ein paar kleineren Maßnahmen schnell erledigt sein. Eventuell müssen aber einige Zimmer umgebaut werden. Für solche größeren Sanierungsmaßnahmen besteht die Möglichkeit finanzielle Unterstützung zu erhalten.

Appetitlosigkeit

   

Tochter reicht ihrer alten Mutter, welche im Sessel sitzt, ein Glas Wasser.
Ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen ist gerade für ältere Menschen sehr wichtig.
Haben Ihre Eltern Gewicht verloren, sind sie dehydriert, kochen nicht mehr, haben wieder vergessen zu essen oder ernähren sich ungesund und einseitig? Vielleicht haben sie Probleme beim Kochen, Rezepte zu lesen, Kochutensilien zu benutzen oder Probleme mit ihrem Geruchs- und Geschmackssinn? Sprechen Sie mit Ihnen darüber und gehen der Sache auf den Grund. Empfehlenswert ist es auch, den Kühlschrank nach abgelaufenen Lebensmitteln zu durchsuchen und diese zu entsorgen. Ganz wichtig: Stellen Sie sicher, dass Ihre Eltern genug trinken. Erstellen Sie zusammen mit Ihren Eltern eine wöchentliche Einkaufsliste und bringen Sie Ihren Eltern diese Lebensmittel nach Hause oder sorgen Sie dafür, dass diese geliefert werden. Eventuell kochen Sie etwas mehr und bringen es Ihren Eltern oder sie schauen nach einem guten Essens-Lieferservice.

Sozialer Rückzug

Wenn der Antrieb fehlt, ins Theater zu gehen, Freunde zu besuchen oder einfach nur einen Spaziergang zu machen, lohnt es sich, zu hinterfragen, warum sich die Unternehmungen so reduziert haben. Sind es körperliche Gründe, wie der Verlust von Sehkraft und Hörvermögen, oder sind es eventuell sogar seelische Gründe, die zur Abschottung beitragen? Nehmen Sie diese Probleme nicht auf die leichte Schulter und versuchen Sie, sie zu ermuntern mehr zu unternehmen. Vielleicht ist es auch Ihre Zeit, wieder einmal etwas mit Ihren Eltern zu machen. Gehen Sie ins Theater, zu klassischen Konzerten, in den Zoo oder zu einem Fußballspiel. Es gibt so viele Dinge, um die Eltern aus ihrer Langeweile und dem gewohnten Alltagstrott herauszuholen. Hier sind Sie und ihre Kreativität gefragt.

Persönliche Hygiene

Ist das Haar neuerdings ungekämmt oder sind die Zähne nicht geputzt? Geht Ihr Vater nicht mehr regelmäßig zum Friseur und trägt des Öfteren die gleiche oder unangemessene Kleidung? Die fehlende Selbstwahrnehmung könnte ein Zeichen für Depression, Demenz oder physische Probleme sein. Rede Sie am besten mit Ihren Eltern über die Veränderung. Gehen Sie mit Ihm vielleicht einmal zusammen zum Arzt.

Veränderungen der Persönlichkeit

Haben Sie eine Veränderung im Charakter bemerkt? Sprechen Ihre Eltern übermäßig laut oder leise? Beschuldigen sie bestimmte Personen, etwas gesagt oder getan zu haben? Diese verwirrten Momente könnten auf Demenz oder Alzheimer hindeuten. Jedoch kann eine Veränderung der Persönlichkeit auch beispielsweise emotionale Ursachen haben. Nehmen Sie sich Zeit für ein längeres Gespräch. Wenn Sie nicht weiterkommen, ist ein Arztbesuch ratsam.

Krankheit oder körperliche Behinderung

 

Sohn hilft Vater beim Binden seiner Krawatte.
Es sind kleine Dinge, woran man erkennt, dass Ihre Eltern Unterstützung im Alltag benötigen.
„Wir wollen niemandem zur Last fallen.“ Ein Satz, den jeder, der alte Eltern hat, schon einmal zu hören bekam. Selbst bei chronischen Krankheiten versucht man lieber, selbst klarzukommen. Hier ist Dialog gefragt. Eltern brauchen oft viel mehr Hilfe, als sie bereit sind, zuzugeben. Hier kann eine Seniorenbetreuung, die Ihre Eltern zu Hause besucht, sehr unterstützend sein.

Ungewöhnliche Unordnung

Bleiben Briefe ungeöffnet, türmen sich Wäscheberge auf, ist die Wohnung schmutzig und sind die sanitären Einrichtungen ungepflegt? Hier zeichnet sich ab, dass Ihre Eltern mit dem Haushalt zunehmend überfordert sind. Ist es machbar, dass sie selbst ein- bis zweimal in der Woche vorbeikommen und die Wohnung auf Vordermann bringen. Alternativ sollten Sie eine Putzfrau organisieren. Sie sorgt wöchentlich für eine saubere und aufgeräumte Wohnung, wenn Sie es aus zeitlichen Gründen nicht selbst schaffen. Dazu können Sie noch eine Alltagsbetreuerin bestellen. Die Kosten für diese Seniorenbetreuung zu Hause werden bei Senioren mit Pflegegrad von der Pflegekasse übernommen.

Verletzungen, blaue Flecken, Kratzer und Verbrennungen

Treten vermehrt Verletzungen auf, für die es manchmal keine Erklärung gibt? Dies könnte darauf hindeuten, dass Ihre Eltern Schwierigkeiten haben, auf sich selbst acht zu geben. Ein nicht seniorengerechtes Wohnumfeld bietet eine Menge Stolperfallen und Sicherheitsrisiken und erhöht so das Verletzungsrisiko. Es ist Zeit dafür zu sorgen, dass die Wohnung schnellstmöglich mit Hilfe von wohnumfeldverbessernden Maßnahmen, altersgerecht umgestaltet wird. Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen lassen sich auch durch die Pflegekasse finanzieren. Hierzu sollten Sie sich beraten lassen, was finanzierbar ist.

Wie können Sie Ihre Eltern unterstützen

Sie haben festgestellt, dass Ihre Eltern mehr Unterstützung in ihrem Alltag benötigen. Wie lässt sich dies nun bewerkstelligen? Sie können dies allein tun bzw. zusammen mit Ihren Geschwistern. Es hängt viel davon ab, wieviel Unterstützung Ihre Eltern benötigen und wie viel Zeit Sie davon selbst investieren können. Manchmal ist es auch ratsam sich Unterstützung für die Eltern zu holen.

Die private Seniorenbetreuung für zu Hause: Die Alltagsbetreuerin

 

Alltagsbetreuerin unterstützt Senioren beim Gang zum Markt.
Alltägliche Einkäufe fallen einem leichter, wenn jemand dabei ist, der einem die schwere Einkaufstasche trägt. So wie eine Alltagsassistentin.
Diese könnte so aussehen, dass Sie für ein paar Stunden in der Woche eine qualifizierte Alltagsassistentin zu Ihren Eltern kommen lassen. Eine solche Seniorenbetreuung kommt regelmäßig für einigen Stunden zu Ihren Eltern nach Hause. Dabei kann Sie unter anderem folgende Aufgaben übernehmen:

  • Begleitung zu Arzt- oder Behördenbesuche
  • Unterstützung beim kochen, backen oder Marmelade einkochen
  • Unterstützung im Haushalt z.B. Betten beziehen
  • Helfen beim An- und Auskleiden
  • Abholen von Medikamenten
  • Begleitung bei Spaziergängen, Museumsbesuchen, Ausstellungen, Veranstaltungen oder in den Zoo
  • Einfach Zeit verbringen und reden
  • Abends zusammen den Lieblingskrimi gucken oder singen
  • Gedächtnistraining / Biografiearbeit

Die 24 Stunden Seniorenbetreuung im eigenen Zuhause

Reicht diese Unterstützung nicht aus, existiert noch eine weitere Möglichkeit. Sie können für Ihre Eltern eine 24h Seniorenbetreuung im eigenen Zuhause engagieren. Hier wohnt eine ausgebildete Betreuerin bei Ihren Eltern zu Hause und steht ihnen so gut wie 24h zur Verfügung. Allerdings bedeutet eine 24h Seniorenbetreuung nicht, dass die Betreuerin 24h rund um die Uhr im Einsatz ist und die Senioren rund um die Uhr zu Hause betreut. Wie auch alle anderen Arbeitnehmer hat auch sie Ruhezeiten einzuhalten und Anspruch auf Urlaub. Eine 24 Stunden Seniorenbetreuung für zu Hause übernimmt folgende Aufgaben und Leistungen:

  • Hilfe beim Aufstehen und Zubettgehen
  • Unterstützung beim An- und Ausziehen
  • Körpergrund- und Intimpflege; Inkontinenzversorgung
  • Hilfe beim Toilettengang
  • Essenszubereitung
  • 24h Rufbereitschaft
  • Begleitung zum Arzt, Spaziergängen, der Freizeitgestaltung
  • Hilfe im Alltag, bei der Hausarbeit oder was sonst noch zu anfällt

Der Vorteil einer solchen 24 Stunden Seniorenbetreuung ist, dass Ihre Mutter bzw. Ihr Vater eine professionelle rund um die Uhr Betreuung zu Hause erhält Darüber hinaus haben Sie in gutes Gefühl: Falls etwas passiert, auch in der Nacht – ist jemand für sie da.

Die Verhinderungspflege: selbst Senioren im eigenen Zuhause betreuen

Wenn Sie alleine die Pflege Ihrer Eltern übernehmen, sollten Sie eins nicht aus dem Auge verlieren – Sie sind auch nur ein Mensch und keine Maschine. Wie jeder andere brauchen auch Sie regelmäßig eine Auszeit. Einfach mal die Seele baumeln lassen und an andere Dinge denken. Abschalten ist wichtig, um die eigenen Reserven wieder auftanken zu können. Für einen solchen Fall gibt es die Verhinderungspflege. Der Pflegebedürftige wird, für die Dauer des Urlaubs oder der Krankheit der Angehörigen, zu Hause versorgt. Eine Seniorenbetreuungskraft regelt 24h-Rund-um die Uhr den Haushalt und unterstützt Ihre Eltern im Alltag. Wie die Seniorenbetreuung im Zuhause aussehen soll, sprechen Sie vorher mit der Betreuungskraft ab. Dabei können unter anderem folgende Fragen geklärt werden:

  • Wird Unterstützung bei der Morgentoilette bzw. beim Zubettgehen benötigt?
  • Soll bei den Mahlzeiten geholfen werden?
  • Soll darauf geachtet werden, ob die Medikamente eingenommen werden?
  • Wird Begleitung zu Arztbesuchen oder beim Spaziergang benötigt?
  • Soll der Haushalt oder Gartenarbeiten übernommen werden?

Völlig gleich, welche Form der Auszeit Sie sich wünschen, die Pflegekasse übernimmt bei vorhandenem Pflegegrad bis zu sechs Wochen Verhinderungspflege, die Sie sich auch verdient haben!

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