Der Mietvertrag in einer Wohngemeinschaft im Alter
Immer mehr ältere Menschen entscheiden sich für eine Wohngemeinschaft für Senioren, wie wir im ersten Teil unserer Themenserie berichteten.
Ein großer Pluspunkt: Häufig fällt eine Rentner- bzw. Senioren-WG komfortabler aus als beispielsweise eine Studenten-WG. Die Bewohner teilen sich meist ein Haus, in dem jeder seine eigene Wohnung bezieht. In Gemeinschaftsräumen oder im gemeinsam genutzten Garten findet das kollektive WG-Leben zum Beispiel bei Kaffee- und Kuchenklatsch am Nachmittag oder Spieleabenden statt.
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Wie in jeder anderen WG ist beim Konzept der Senioren-WG die wichtigste Voraussetzung, dass sich die Bewohner wohlfühlen, untereinander gut verstehen und die gleichen Erwartungen an das WG-Leben haben. Problematisch bei dieser Wohnform gestaltet sich bei vielen WG-Gründungen vor allem der Mietvertrages.
1. Variante: ein Hauptmieter
Die einfachste Variante besteht darin, dass ein Senioren-WG-Mitglied gegenüber dem Vermieter als Vertragspartner auftritt. Dieser Mieter ist dann allerdings auch gegenüber dem Vermieter rechtlich verantwortlich, für die pünktlichen Mietzahlungen, Reinigungsarbeiten und ähnliches.
Im Gegenzug könnte er die Wohnung oder das Haus auch gegen den Willen aller anderen Mitbewohner kündigen. Es ist leicht einzusehen, dass diese juristische Konstruktion großes persönliches Vertrauen unter allen Bewohnern der Senioren-WG voraussetzt.
2. Variante: Gemeinschaftsmietvertrag
Alternativ schließt die Gemeinschaft einen Mietvertrag mit dem Vermieter. Das hat u.a. zur Folge, dass bei Auszug eines Bewohners und Einzug eines neuen jedes Mal der Vertrag angepasst werden muss.
3. Variante: einzelne Mietverträge
Die dritte Möglichkeit einen Mietvertrag innerhalb einer Senioren-Wohngemeinschaft abzuschließen wäre, dass jeder Mieter einzeln einen Mietvertrag mit dem Vermieter abschließt, und zwar über den jeweiligen Privatbereich sowie über die Mitnutzung der Gemeinschaftsräume.
Der Vorteil: Diese Variante bedeutet den geringsten Aufwand für die übrigen Bewohner, wenn ein WG-Mietglied auszieht. Zudem haftet nur der jeweils betroffene Mieter für die Mietzahlungen sowie die eventuell von ihn verursachten Schäden.
Juristische Beratungen und genaue Absprachen im Vorfeld
Lassen Sie sich vorab eingehende juristisch beraten. Das bringt im Vorfeld zwar Kosten, kann aber im Endeffekt viele Nerven und wertvolle menschliche Beziehungen schonen.
Im Vorfeld sollten Sie auch klären, welche Tätigkeiten die zukünftigen WG-Bewohner selbst übernehmen können und wo sie Unterstützung, etwa durch eine Haushaltshilfe oder einen ambulanten Pflegedienst, benötigen.
Auch vermeintliche Banalitäten, wie die Haltung von Haustieren oder die Besuchszeiten für Gäste, Kinder und Enkel, sollten im Vorfeld abgeklärt werden, um Konflikten vorzubeugen. Entscheidungen zu allen Fragen bezüglich der gemeinsamen Wohnung und des Zusammenlebens sollten die Mitglieder der Wohngruppe gemeinsam treffen.
Auszug aus der Senioren-WG

In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, die Ausstiegsmöglichkeiten aus der Senioren-WG beziehungsweise dem Mietvertrag genau festzulegen.
Andernfalls wäre eine einzelne Kündigung nicht möglich oder aber die Mehrzahl der Mieter müsste vor Gericht eine Kündigung der Wohnung erstreiten, weil ein einzelner Bewohner die Zustimmung verweigert.
Optimales Wohnen im Alter? Die Vor- und Nachteile einer Senioren-Wohngemeinschaft
Ein harmonisches Zusammenleben in der WG beugt laut Experten der Einsamkeit im Alter vor. Die demografische Entwicklung in Deutschland ist ein Grund, weshalb das Konzept der Senioren-WGs immer beliebter wird: Die Deutschen leben länger – und der Anteil der Senioren jenseits der 65 Jahre an der Gesamtbevölkerung steigt.
Laut einer Umfrage des Portals ImmobilienScout24 ist fast jeder zweite Deutsche (48 Prozent) offen für diese Wohnform. Denn in einer Senioren-WG können sich die Bewohner umeinander kümmern.
Wird jemand pflegebedürftig, können sie sich die Arbeit aufteilen und gleichzeitig nach dem eigenen Rhythmus leben. Allerdings gibt es neben den Pluspunkten auch Schattenseiten, wie die folgende Übersicht zeigt.
Die Vorteile einer Senioren-WG:
- Die Wohnung ist barrierefrei und pflegegerecht.
- Sie leben selbstbestimmt in einer Gemeinschaft.
- Die Bewohner unterstützen sich gegenseitig.
- Sie gestalten Ihren Tag selbst.
- Sie teilen die alltäglichen Haushaltsaufgaben.
Die Nachteile einer Senioren-WG:
- In einer privaten Senioren-WG müssen Sie die Pflege selbst organisieren.
- In einer professionell betreuten Senioren-WG haben Sie oft kein Mitspracherecht bei neuen Mitbewohnern.
Das Leben in der Senioren-Wohngemeinschaft als optimales Wohnen im Alter?
Viele Bewohner ziehen in eine Senioren-WG, weil sie nicht alleine leben möchten. Ihre Kinder wohnen weit weg und der Partner ist verstorben.
Manche Senioren tun sich auch zusammen, um eine Wohngemeinschaft zu gründen. Kinder helfen ihnen bei der Wohnungssuche und Internetrecherche, wie dieser Erfahrungsbericht zeigt. So hat eine Senioren etwa herausgefunden, dass Senioren-WGs Anspruch auf finanzielle Unterstützung durch die Pflegekasse haben und uns weitere Zuschüsse erhalten: „Wir haben sogar Geld für die Gründung bekommen. Meine Tochter hat uns erklärt, dass wir eine Unterstützungsperson brauchen, um als Senioren-WG zu gelten und unsere Zuschüsse zu erhalten.“
Diese Unterstützungsperson helfe im Haushalt und organisiere alles für die Pflege. Die Senioren brauchen sich also um nichts zu kümmern. „Wenn einer von uns Hilfe braucht, helfen wir uns entweder gegenseitig oder unsere Unterstützungsperson hilft uns.“ Seit fünf Monaten leben sie jetzt alle zusammen in einer Wohnung: „Jeder hat sein eigenes Zimmer und gemeinsam haben wir uns eine Stube eingerichtet, in der wir abends öfters zusammen Karten spielen oder bei besonderen Gelegenheiten fernsehen. Es funktioniert sehr gut.“
Der prominenteste Senioren-WG-Bewohner

Der wohl prominenteste Bewohner einer Alters-WG in Deutschland ist der ehemalige Bremer Oberbürgermeister Henning Scherf. Schon im Jahr 1987 gründete er gemeinsam mit seiner Frau und zehn Freunden eine Wohngemeinschaft.
„Wir sind zu einer Art Wahlfamilie zusammengewachsen“, wirbt Scherf für das Modell in der Zeitung Welt. „Die laufenden Kosten werden durch eine selbstverwaltete Umlage verteilt. Bei neuen Kosten, wie Einbau eines Fahrstuhls, verständigen wir uns unter den Eigentümern.“ Die Zeit nach seiner Amtszeit nutzte Scherf, um ein Buch über sein Leben in der Alters-WG zu verfassen („Grau ist bunt“, Herder Verlag, 2007).
Wohngemeinschaft im Alter gesucht? Hier werden Sie fündig!
Bei der Suche nach privat initiierten Senioren-WGs kann Ihnen der Blick in die lokalen Kleinanzeigen oder auf das schwarze Brett in Seniorenzentren weiterhelfen. Senioren, die mit der Zeit gehen, können ihre WG-Mitbewohner auch einfach via Internet finden – erkundigen Sie sich nach geeigneten Portalen oder recherchieren Sie in den sozialen Medien.
Es ist auch möglich, selbst eine Wohngemeinschaft zu gründen. Dazu gilt es, die passenden Mitbewohner und eine Wohnung zu finden. Die Wohnung sollte im Optimalfall barrierefrei sein. Auch die Lage für die Senioren-WG sollte vorausschauend gewählt werden.
Am besten mit gutem Anschluss an das öffentliche Verkehrsnetz – denn wer weiß, wie lange man im Alter noch Autofahren kann. Auch Einkaufsmöglichkeiten, Grünanlagen, Kultureinrichtungen und dergleichen sollten sich immer in der Nähe der Senioren-WG befinden.
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