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So schützen Sie sich vor dem Coronavirus!

Eine Frau im Bahnhof mit Atemmaske versucht sich vor dem Coronavirus zu schützen.

Viele Menschen in Deutschland haben derzeit Angst vor dem Coronavirus. Desinfektionsspray, Schutzmaske oder einfaches Händewaschen – was genau muss ich tun, damit ich mich nicht mit Coronaviren anstecke? Gerade ältere Menschen sind besonders gefährdet. Denn für Sie endet eine Ansteckung meist tödlich. Wir haben die wichtigsten Informationen zusammengefasst. Und geben Ihnen wichtige Tipps, wie Sie sich vor dem Coronavirus am besten schützen können.

Inhaltsverzeichnis

Wieso ist es wichtig, sich jetzt vor dem Coronavirus zu schützen?

Das Coronavirus breitet sich nun auch in Deutschland immer weiter aus. Mittlerweile sind mehr als 1565 Coronavirus Infektionen bestätigt. Zwei Menschen sind bereits an einer Coronavirus Infektion gestorben. Eine 89-jährige Frau aus Essen und ein 78-jähriger Mann aus Gangelt. (Stand: 11. März) „Wir befinden uns am Beginn einer Corona-Epidemie in Deutschland“, teilte Gesundheitsminister Jens Spahn mit. „Die Infektionsketten sind teilweise – und das ist die neue Qualität – nicht nachzuvollziehen.“

Verfügen Europa und Deutschland über genügend Coronavirus Schutzmaßnahmen?

Auch die europäischen Politiker beraten derzeit über einen Plan für die kommenden vier Wochen. Ziel ist unter anderem, Panik in Europa zu vermeiden, aber auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Die EU-Kommission hat angekündigt, 232 Millionen Euro für Coronavirus Schutzmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Es ist ratsam, sich jetzt schon darüber zu informieren, wie man sich vor einer Coronavirus Infektion schützen könnte.

So ist der Verlauf einer Coronavirus Infektion.
So ist der Verlauf einer Coronavirus Infektion.

Wie wird das Coronavirus auf den Menschen übertragen?

Wie Dr. Wolfgang Kohnen, stellvertretender Leiter der Abteilung für Hygiene und Infektionsprävention der Unimedizin Mainz, erklärt: „Das Coronavirus verbreite sich über Tröpfcheninfektion, es wird über die Schleimhäute auf den Menschen übertragen. Das kann über Niesen und Husten, aber auch über die Hände geschehen, mit denen anschließend Schleimhäute an Nase oder Augen berührt werden.“ Diese Übertragung gilt übrigens nicht nur bei Coronaviren, sondern auch bei der ganz normalen Grippe oder anderen Infektionskrankheiten.“ Wichtig ist darum Hygiene einzuhalten. Eine Echtzeit-Karte zeigt die Verbreitung des Coronavirus weltweit auf. Hier der Link zur Coronavirus-Echtzeitkarte.

Wie hoch ist die Sterberate bei einer Coronavirus Infektion?

Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, sagte auf einer Pressekonferenz, dass die Sterberate bei jährlichen Grippewellen in Deutschland bei 0,1 bis 0,2 Prozent der Patienten liegt. Von 1.000 Patienten sterben somit durchschnittlich ein bis zwei. Deswegen würden die Experten auch dringend zu einer jährlichen Grippeimpfung in Deutschland raten. Im Vergleich dazu seien die statistischen Sterberaten bei Coronavirus Infektionen „fünf- bis zehnmal so hoch“, erklärte Wieler. Aber: Diese Raten „ändern sich kontinuierlich, weil wir noch nicht so viele Zahlen haben“, ordnete der Experte diese Statistiken ein. Andere Zahlen liefern die Forscher der amerikanischen Johns Hopkins University. Demnach gab es bis Sonntagvormittag 86.987 registrierte Coronavirus Infektionen. Davon gelten bislang 42.596 Menschen als geheilt – 41.663 als aktiv. Somit gibt es mittlerweile mehr Geheilte als derzeit noch Erkrankte. Jedoch seien bisher 2.979 Menschen am Coronavirus verstorben – ein Anteil von 3,42 Prozent. Die Quote ist somit deutlich höher als die vom Präsidenten des Robert-Koch-Insitituts genannte Sterberate. Die überwiegende Zahl an Todesfällen gab es in China (2761), danach folgt der Iran (43) und Italien (29). Für Italien lässt sich derzeit eine Sterberate von rund 2,57 Prozent berechnen (1128 Erkrankte, 29 Todesfälle). Die Dunkelziffer von leichten Fällen dürfte die Coronavirus-Sterberate erheblich senken. Bei Dunkelziffern muss immer mitbedacht werden: Das Menschen, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, ohne es zu merken, weil der Krankheitsverlauf bei ihnen sehr milde ist. Diese nicht registrierten, leichten Fälle dürften die oben genannten Sterberaten-Statistiken erheblich beeinflussen und senken. Die Virologin Sandra Ciesek vom Universitätsklinikum Frankfurt geht beispielsweise von einer hohen Dunkelziffer an Coronavirus Infektionen aus.

Gerade ältere Menschen sind bei einer Coronavirus Infektion gefährdet

 

Statistik über die Sterberate von Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind.
Statistik: 8 Prozent der am Coronavirus infizierten Menschen im Alter von 70 bis 79 Jahren, sind an dem Virus Sars-COV 2 gestorben.

Verteilt auf unterschiedliche Altersgruppen zeigt sich in China, dass Patienten unter 50 Jahren, die keine Vorerkrankungen haben, beste Genesungschancen haben. In China lag beispielsweise die Covid-19-Sterberate von unter 40-Jährigen bei lediglich 0,2 Prozent. Zwei von 1000 Patienten verstarben damit laut dieser Statistik. Dagegen war das Sterberisiko bei Senioren deutlich höher. Laut einer chinesischen Studie durchlebten 80,9 Prozent der Infizierten einen milden Verlauf der Erkrankung. Die Daten stammen vom Chinesischen Zentrum für Seuchenkontrolle und -vorbeugung. Es wurden demnach 72.314 Fälle ausgewertet. Das höchste Sterberisiko haben dieser Studie zufolge Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sowie Diabetiker und Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen und Bluthochdruck. Eine besondere Risikogruppe bilden Menschen die 70 Jahre und älter sind. Mit zunehmendem Alter nimmt die Sterberate eminent zu. Ältere Menschen sind deshalb besonders gefährdet, weil ihr Immunsystem schwächer ist als das von jüngeren Personen. Zudem haben viele ältere Menschen Vorerkrankungen. Zu den Vorerkrankungen zählen:

  • Herzkreislauferkrankungen wie Herzklappenfehler, Bluthochdruck oder die koronare Herzkrankheit
  • Lungenkrankheiten wie COPD
  • Diabetes
  • Krebserkrankungen
  • Immunschwäche

Wenn keine Vorkehrungen getroffen werden, könnte Senioren eine Sterberate zwischen 20 und 25 Prozent drohen – das sagte jetzt Charité-Virologe Christian Drosten im NDR-Podcast. Er sprach eine deutliche Warnung aus und erklärte, gefährdeten Menschen müsste besondere Aufmerksamkeit gelten – insbesondere Senioren. „Jenseits des Rentenalters muss man die Bevölkerung wirklich schützen“, erklärte Drosten. In der Altersgruppe ab 65 Jahren steige das Sterberisiko erheblich. „Während wir in den Gruppen unterhalb von 60, noch viel deutlicher unterhalb von 50 Jahren eine Erkältungskrankheit haben“, ergänzte der Virologe.

Wie man sich vor dem Coronavirus schützen kann

In Italien stehen ganze Städte unter Quarantäne, und in Deutschland steigt die Zahl der Infizierten. Wie schnell sich das Virus verbreitet, ist ungewiss. Wie geht man am besten mit einem Virus um, das sich von einer punktuellen Epidemie nun zu einer globalen Pandemie entwickelt? Die Informationsflut über das Coronavirus ist riesig, die Unsicherheit rund um den neuartigen Erreger auch. Unwissenheit schafft Hysterie. Wie kann ich mich nun vor einer Infektion schützen? Nach Aussage medizinischer Experten ist es nun Aufgabe jedes Einzelnen, sein Alltagsverhalten zu überdenken, um sich bestmöglich vor dem Coronavirus zu schützen. Generell sollten die allgemeinen Hygieneregeln eingehalten werden. Um sich vor dem Coronavirus zu schützen, helfen folgende einfache Tipps:

Beste Coronavirus Schutzmaßnahme: Regelmäßiges Händewaschen und desinfizieren

 

Ein Mensch wäscht sich unter einem fließenden Wasserhahn die Hände.
Die Hände sind die häufigsten Überträger von Krankheitserregern. Händewaschen schützt am besten vor dem Coronavirus!

Waschen Sie Ihre Hände mehrmals täglich. Vermeiden Sie es, die Schleimhäute von Mund, Augen und Nase zu berühren. Desinfizieren Sie Ihre Hände vor Betreten von Gebäuden, wenn Sie nach Hause kommen, vor und nach jedem Toilettengang und möglichst am Arbeitsplatz. Gerade das richtige Händewaschen und -desinfizieren sei essenziell, um sich vor dem Coronavirus zu schützen. Laut Kohnen, Stellvertretender Leiter der Krankenhaushygiene des Klinikums der Universität Mainz, braucht es zum richtigen Händewaschen sechs Schritte:

  1. Zunächst werden die Hände befeuchtet und die Seife zwischen den Handflächen verrieben.
  2. Danach massiert man mit der Handfläche der einen den Handrücken der anderen Hand.
  3. Die Fingerzwischenräume werden durch das Ineinandergreifen von Handrücken und -fläche gereinigt.
  4. Danach greifen die Hände ineinander und und die Fingerrücken werden über den Ballen gerieben.
  5. Die Daumen werden darüber hinaus noch einmal einzeln massiert.
  6. Zum Schluss reibt man die Fingerkuppen kreisförmig in der Handfläche. Danach spült man die Hände ab und trocknet sie.

Das Ganze sollte mindestens 20 bis 30 Sekunden dauern. Als Orientierung kann man beim Händewaschen zweimal das Lied „Happy Birthday“ summen oder singen.

Händeschütteln vermeiden: Damit Sie sich nicht mit dem Coronavirus anstecken

Händeschütteln ist eine schöne, persönliche, besonders in Deutschland oft angewandte Begrüßungsgeste. In Zeiten, in denen die Wahrscheinlichkeit erhöht ist, das Sie sich damit mit dem Coronavirus anstecken könnten, sollten Sie diese Kulturpraxis allerdings ruhen lassen. Selbst das Bistum Mainz empfiehlt, in Gottesdiensten auf das Händeschütteln beim Friedensgruß zu verzichten. Außerdem sollte auf die Handkommunion zurückgegriffen werden. Kelch- und Mundkommunion seien nicht empfehlenswert, weil die Ansteckungs- gefahr mit dem Coronavirus zu groß sei.

Spezielles Desinfektionsmittel für die Hände schützt vor einer Coronavirus Infektion

Im privaten Alltag genügt Experten zufolge regelmäßiges Händewaschen. Desinfektionsmittel sind meist unnötig. In manchen Kontexten sind sie aber sinnvoll, etwa, wenn nicht leicht abwaschbare kontaminierte Oberflächen gereinigt werden müssen oder zur Handhygiene Waschbecken und Seife nicht verfügbar sind. Da das Virus zu den sogenannten „behüllten Viren“ zählt, ist es durch Desinfektionsmittel leichter zu deaktivieren als „unbehüllte Viren“. Zum Schutz gegen das Coronavirus empfiehlt es sich auf Ethanol- oder Propanol-basierte Händedesinfektionsmittel mit einem Gehalt ab 62 Prozent Ethanol zurückzugreifen.

Husten und Niesen in Armbeuge schützt andere Menschen vor dem Coronavirus

Wer husten oder niesen muss, sollte – so gut es geht – Abstand von anderen Menschen nehmen. In die Hände zu niesen oder zu husten sollte ebenso vermieden werden, wie das Benetzen von Oberflächen, die andere möglicherweise berühren, mit jenen dabei in die Luft geratenen Sekreten. Wer in die mit einem Textil bedeckte Ellenbeuge hustet, reduziert die Belastung seiner Umwelt mit Keimen deutlich.

Coronavirus Ansteckung droht bei zu engen Kontakten

 

Viele Menschen sitzen in einem öffentlichen Bus.
Das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann auch zur Coronavirus Ansteckung führen, da hier viele Menschen in einem engen Raum unterwegs sind.

Die wirksamste Schutzmaßnahme gegen das Coronavirus ist die Vermeidung von engen Kontakten mit anderen – und speziell natürlich mit bekannten oder wahrscheinlich infizierten – Personen. Besonders in bekannten Virus Epidemiegebieten. Halten Sie sich aus diesem Grund von Menschenansammlungen fern. Denn die Ansteckungsgefahr ist hoch – ein Infizierter gibt das Virus im Durchschnitt an 1,8 bis 3,5 andere Menschen weiter.

Coronavirus Schutzmaßnahme: Geschlossenen Räume regelmäßig lüften

Durch Lüften verringert sich die Zahl der Viren in der Luft, zudem wird ein Austrocknen der Mund- und Nasenschleimhäute verhindert.

Um sich vor dem Coronavirus zu schützen, sollten Sie Taschentücher nicht mehrmals verwenden

Papiertaschentücher sollten so benutzt werden, dass Nasensekret und beim Schnauben produzierte Minitröpfchen möglichst komplett abgefangen werden. Das gelingt am besten, wenn man das Taschentuch mit den Händen um Mund und Nase anliegend festhält, sowie den Nasenputzvorgang an einem Ort, wo andere Personen nicht in der Nähe sind, durchführt. Solche Taschentücher sollten nicht mehrfach benutzt werden. Sie sollten auch nicht benutzt in die Hosentasche oder dergleichen gesteckt, sondern sicher in einem Abfalleimer entsorgt werden. Falls keins zur Hand ist, sollte in die Armbeuge und nicht in die Handinnenfläche geniest werden. Waschbare Textiltaschentücher haben den Vorteil, dass sie meist mehr Fläche haben und deshalb mehr Tröpfchen abfangen können. Sie haben den Nachteil, dass sie durchlässiger sind als mehrlagige Papiertaschentücher. Auch sie sollten nur einmal benutzt und dann in einem sicheren Gefäß aufbewahrt werden, auf keinen Fall im gemeinsamen Wäschekorb zusammen mit anderen, bei niedriger Temperatur zu waschendem Textilien, die anderen Personen gehören. Sie sollten bei mindesten 60 Grad, besser aber per Kochwäsche, gewaschen werden.

Handtücher nicht gemeinsam benutzen

Handtücher sollten, auch zu Hause, nicht gemeinsam benutzt werden. Darüber hinaus sollten sie regelmäßig gewaschen werden. Hygienetipp: Wäsche und Bettwäsche bei 60 Grad waschen, schützt vor Coronaviren Wäsche und Bettwäsche sollten, wie Handtücher, regelmäßig gewechselt und gewaschen werden. Dabei ist eine Waschtemperatur von mindestens 60 Grad ratsam. Die von Erkrankten oder von möglicherweise infektiösen Personen benutzte Bettwäsche, sollte gesondert gewaschen werden. Wenn irgend machbar, sollte man für Erkrankte oder möglicherweise mit einer Coronavirus Infektion infizierte Personen Textilien verwenden, die mindestens 60 Grad oder besser eine Kochwäsche aushalten – und die Textilien dann auch entsprechend waschen. Auch desinfizierende Waschmittel oder Waschmittelzusätze werden für die Textilien Erkrankter von manchen Experten empfohlen.

Grippeimpfung für ältere Menschen ist empfehlenswert

Eine Grippeimpfung schützt zwar nicht vor dem Coronavirus, weil der Erreger Sars-CoV-2 ein anderer ist – eine Impfung ist aber vor allem für Risikogruppen (alte Menschen, Schwangere, Menschen mit Vorerkrankungen) sinnvoll. Krankenhäuser und örtliche Gesundheitsbehörden könnten entlastet werden und tatsächlich Infizierte würden schneller identifiziert.

Atemmasken zum Schutz gegen das Coronavirus?

 

Ein Ärzteteam lächelt in die Kamera
Um sich gegen das Coronavirus effizient zu schützen, ist das Personal im Krankenhaus auf Atemschutzmasken angewiesen. Gerade bei der Behandlung von Patienten, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben.

Bilder von Menschen, die sich mit Atemmasken vor einer Erkrankung schützen, kursieren im Internet. Die Schutzmasken sind nicht mehr nur in China Mangelware, sondern mittlerweile auch in Deutschland. Das Tragen ist allerdings umstritten. Atemschutzmasken sind ursprünglich für Menschen gedacht, die mit dem Sars-COV 2 Virus infiziert sind, um ihr Umfeld vor einer Ansteckung zu schützen. Atemschutzmasken mögen ein sicheres Gefühl vermitteln, in der Realität ist das aber anders. Nicht alle Maskentypen schützen vor einer Infektion – außerdem müssen sie etwa alle 20 Minuten ausgetauscht werden, um den optimalen Schutz zu gewährleisten – nämlich dann, wenn sie vom Atem feucht werden und nicht mehr vor Erregern schützen können. Clemens Wendtner, Leiter des Instituts für Tropenmedizin und Infektiologie an der München Klinik, plädiert dafür, die Masken dort einzusetzen, wo sie wirklich gebraucht werden, nämlich im ärztlichen und pflegerischen Bereich. Die Masken senken durch ihre Filtereigenschaften massiv das Übertragungsrisiko mit dem Sars-COV 2 für andere, wenn sie von Infizierten getragen werden. Dafür sind sie auch ursprünglich konzipiert. Sie sollen im Krankenhaus und speziell im OP-Saal, Patienten vor Keimen des Pflegepersonals und der Ärzte schützen. „Das Maskentragen in Deutschland im öffentlichen Raum ist nicht sinnvoll“, sagt der Arzt. Der Schutz durch die Masken lässt sogar nach, wenn sie zu lange getragen werden. Er kann sich dann sogar in ein Infektionsrisiko umkehren. Das gilt auch, wenn sie nicht sicher entsorgt werden, Menschen also mit kontaminierten Masken Kontakt haben könnten. Auf offener Straße oder ohne unmittelbare Gegenwart anderer Menschen die Masken zu tragen, ist bezüglich ihrer Filtereigenschaften sinnlos, weil infektiöse Konzentrationen von Erregern in der Luft hier unmöglich erreicht werden. In Bahnhöfen und öffentlichen Verkehrsmitteln kann es hingegen durchaus sinnvoll sein. Jenseits der Filtereigenschaften gelten die Masken als indirekt ausgesprochen effektiver Schutz gegen das Coronavirus, weil sie verhindern, dass Trägerin oder Träger mit möglicherweise kontaminierten Händen Nase und Mund berühren. Wird zusätzlich noch vermieden, sich in die Augen zu fassen, sinkt nach Expertenmeinung das Risiko einer Schmierinfektion auf annähernd Null.

Handschuhe in öffentlichen Gebäuden schützen vor dem Coronavirus

In öffentlichen Verkehrsmitteln und Gebäuden senkt das Tragen von Handschuhen, die möglichst täglich gewaschen und gewechselt werden sollten, das Risiko. Von zahlreichen Menschen benutzte Griffe, etwa von Türen, Fenstern und Teeküchen-Schubladen, aber auch Wasserhähnen, sind potenzielle Keimquellen. Hier sinkt das Risiko für eine Coronavirus Infektion, wenn man sie mit Handschuhen öffnet und schließt. Zur Not ist das Einsetzen von Ellbogen oder Schulter eine gute Schutzmaßnahme, sollten Sie keine Handschuhe tragen.

Weitere wichtige Antworten zu Fragen im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus

Darf ich weiterhin Lebensmittel aus China konsumieren?

Zwei ältere Damen trinken Tee und essen dabei Kuchen.
Lebensmittel wie Tee aus China können Sie trotzt Coronavirus weiterhin bedenkenlos zu sich nehmen.

Auch Lebensmittel aus China können Sie weiterhin verzehren. Eine Coronavirus Infektion über importierte Ware ist unwahrscheinlich, da im Vorfeld eine Kontamination – also Besiedelung mit Erregern – stattgefunden haben und das Virus nach dem weiten Transportweg noch aktiv sein müsste. Ob das neuartige Coronavirus in flüssigem oder getrocknetem Material mehrere Tage überleben kann, ist unbekannt. Es liegen noch keine Fälle vor, in denen das geschehen ist. Das Bayrische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit schreibt außerdem, dass das Virus hitzeempfindlich ist. Wer also ganz sicher gehen will, kann das Ansteckungsrisiko minimieren, indem er oder sie rohe Lebensmittel ausreichend erhitzt. Auch Post aus China kann weiterhin empfangen werden.

Kann ich mich auch über Viren auf Oberflächen anstecken?

Grundsätzlich sei unklar, wie lange das Virus auf Oberflächen überlebt, sagt die Weltgesundheitsorganisation WHO. Studien legten nahe, dass es einige Stunden oder Tage seien – abhängig von Bedingungen wie Oberfläche, Temperatur oder Feuchtigkeit. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) ist eine solche Übertragung über Oberflächen bisher aber nicht dokumentiert. Eine Ansteckung gilt als unwahrscheinlich. Das gilt für Lebensmittel ebenso wie für Spielzeug oder andere Waren. Obst aus Norditalien zum Beispiel könne daher weiter ohne Bedenken gekauft und verzehrt werden, sagte Prof. Lars Schaade, Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts am Donnerstag.

Kann ich noch öffentliche Veranstaltungen besuchen?

„Von der Absage von Großveranstaltungen bis zum kompletten Abriegeln ganzer Städte gibt es ja auch noch viele Zwischenstufen“, sagte vor kurzem Gesundheitsminister Jens Spahn. Die Grauzone, die er da anspricht, spiegelt die globale Ungewissheit wieder. Weltweit werden Großveranstaltungen abgesagt, wie etwa das Formel-1-Rennen in Schanghai, das Mitte April stattfinden sollte. Die Sorge um die Olympischen Spiele in diesem Sommer in Japan ist groß. „Die deutschen Messeveranstalter stehen in enger Abstimmung mit den zuständigen Gesundheitsbehörden: Diese sehen gegenwärtig keinen Anlass, die Durchführung von Messen in Deutschland einzuschränken“, erklärte Philip Harting, Vorsitzender des Verbands der deutschen Messewirtschaft. Trotzdem werden viele Messen, wie die ITB in Berlin, zum Schutz für die Menschen abgesagt. Gleichzeitig meldet das Robert Koch-Institut Zweifel an, ob in Deutschland ganze Städte unter Quarantäne gestellt werden könnten. Noch ist das nicht nötig. Noch ist die Zahl der Infizierten in Deutschland überschaubar. Wie lange das so bleibt ist ungewiss. Gesundheitsminister Spahn betonte, dass jeder zu einer Eindämmung des Virus beitragen kann. Vielleicht bedeutet das auch, Fußballspiele oder Konzerte kurzzeitig ausfallen zu lassen. Wie schon oben erwähnt, sollten Sie versuchen große Menschenmengen, und dazu gehören nun einmal Messen oder Sportveranstaltungen, zu vermeiden.

Soll ich meine Urlaubsreisen stornieren?

 

Ein Kreuzfahrtschiff vor Anker in der Karibik.
Eine Kreuzfahrt sollte für alle drei Generationen der perfekte Uralub sein.

Auch wenn nicht alle Länder, in denen das Coronavirus aufgetaucht ist, abgeriegelt sind, sollten Reisepläne in Risikogebiete überdacht, wenn nicht sogar abgesagt werden. Die Gefahr sich anzustecken ist groß. So sollten sie derzeit von Reisen nach China, Italien sowie in andere vom Robert Koch-Institut benannte Risikogebiete absehen. Über Risikogebiete informieren Sie sich bei Reiseplanung und unmittelbar vor Reiseantritt bitte bei den nationalen Gesundheitsbehörden oder -instituten. In Deutschland sind das beispielsweise das Robert Koch-Institut und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Weil die Inkubationszeit des Coronavirus bis zu zwei Wochen dauern kann und Infizierte bereits ansteckend sind, wenn sie sich noch nicht krank fühlen, stellen sie eine Gefahr für ihr Heimatland dar. Je mehr gereist wird, desto schneller überträgt sich das Virus.

Schutzmaßnahmen für ältere Menschen gegen eine Coronavirus Infektion

Besonders Senioren gehören zu dem vom Coronavirus stark gefährdeten Menschen. Sie sollten aus diesem Grund besonders geschützt werden. Das gilt sowohl im Privatbereich, als auch in der Altenpflege.

Großeltern sollten möglichst ihre Enkelkinder nicht hüten

 

Großeltern mit Enkelkind auf der Couch.
Die Großeltern übernehmen meist gerne die Betreuung ihrer Enkelkinder.

Enkel durch Großeltern hüten zu lassen, sei derzeit nicht sinnvoll, sagt Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit. Der Bund will deshalb möglichst keine Schulen schließen. In den vergangenen Tagen mussten aber bereits die Kinder einer Tagesstätte in Riehen und eines Kindergartens in Spreitenbach zu Hause bleiben. Kinder in Quarantäne dürfen nicht von Personen über 65 betreut werden, schreibt der kantonsärztliche Dienst des Aargaus auf einem Merkblatt.

Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus in der Alterspflege

„Alters- und Pflegeheime sind im Umgang mit Viren erfahren“, sagt Markus Leser vom Branchenverband Curaviva. „Jedes Heim hat einen Notfallplan.“ Für das Personal ist das Einhalten der Hygienemassnahmen selbstverständlich. Viele Heime hätten nun aber Versammlungen und andere Veranstaltungen abgesagt. Auf Besuche sollte verzichtet werden, wenn sich jemand kränklich fühlt oder aus einem Risikogebiet zurückgekehrt ist. An vielen Orten gibt es Informationsstände. Die Hygienemassnahmen werden verstärkt. Doch das seien die Altersheime gewohnt, sagt Markus Leser „Heime haben grosse Erfahrung mit jährlich stattfindenden Grippewellen oder auch dem Norovirus. Dafür gibt es immer auch einen entsprechenden Schutzplan.“ Sollte ein Fall in einem Altersheim auftreten, dann braucht es zusätzliche Massnahmen – zum Beispiel ein Besuchsverbot. Oder ein ganzes Wohnheim müsste von der Außenwelt isoliert werden. Grundsätzlich werde aber von Besuchen nicht abgeraten – außer man sei erkrankt, sagt Leser.

Was sind die Unterschiede zwischen Grippe und Corona?

Die Symptome des Grippe- und des Coronavirus ähneln sich. Aus diesem Grund werden die Krankheiten häufig miteinander verglichen. Im Gegensatz zu den Influenza-Viren, die in die Gruppen A, B und C gegliedert sind, handelt es sich bei dem Corona-Erreger um einen Virus aus der Gruppe der Coronaviren (CoV). „Wir kennen diese Virusgruppe seit vielen Jahren und jeder zehnte Deutsche hat schon einmal mit ihr Kontakt gehabt“, sagt Professorin Marylyn Addo vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Sie können harmlose Erkältungen auslösen, aber eben auch schwere Erkrankungen wie Sars oder Mers. So sehr sich die Symptome ähneln – es gibt einen feinen Unterschied. Wie bei der Influenza sind Halsschmerzen, Husten, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit Anzeichen für eine mögliche Coronainfektion. Weil das Coronavirus aber die unteren Atemwege infiziert, haben Betroffene, anders als bei der Influenza, keinen Schnupfen. Im schlimmsten Fall könne es auch zu einer Lungenentzündung kommen, sagt Jonas Schmidt-Chanasit, Virologe am Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg. Der größte Unterschied zwischen Influenza und Corona ist die Inkubationszeit – der Zeitraum zwischen einer Infektion und dem Auftreten von Symptomen. Bei der Grippe beträgt dieser Zeitraum ein bis zwei Tage, bei Corona zwei Tage bis zwei Wochen. Das macht den neuartigen Virus auch so gefährlich – während dieser Zeit sind Infizierte bereits ansteckend, auch wenn sie noch gar nicht wissen, dass sie an Corona erkrankt sind.

Wann sollte man zum Arzt gehen und wie wird das Coronavirus getestet?

Nicht jedes Halskratzen endet mit einer Grippeinfektion. Das Gleiche gilt auch für das Coronavirus. Trotzdem ist Vorsicht geboten – fühlt man sich krank, sollte man nicht arbeiten gehen und sich auskurieren, um die Ansteckungsgefahr gering zu halten. Ein Arzt sollte vor allem dann aufgesucht werden, wenn die Krankheitssymptome nach einer Reise auftreten, oder man in den vergangenen 14 Tagen Kontakt mit Menschen aus Risikogruppen, zum Beispiel Chinareisenden, hatte. Zum Testen benötige man „von dem Patienten einen Rachenabstrich und Sputum, also abgehusteten Schleim“, um das Erbmaterial zu extrahieren, so Ciesek. Spezialisten bereiten diese Probe dann im Labor auf und suchen mit einem sogenannten PCR-Test nach dem Erbmaterial des Virus. Dabei wird ein bestimmter Abschnitt des Viren-Erbguts millionenfach kopiert. Die Kopien werden mit einer Sonde farblich markiert. Diese Farbmarkierung kann dann mit komplexen Geräten sichtbar gemacht werden. Sind entsprechende Farbsignale vorhanden, handelt es sich um eine „positive Probe“. Im Idealfall liegt das Ergebnis binnen weniger Stunden vor. Die Behandlung verläuft so wie bei anderen Atemwegserkrankungen. Eine spezifische, das heißt gegen das neuartige Coronavirus selbst gerichtete Therapie stehe derzeit noch nicht zur Verfügung, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Bei den Fällen, die in Bayern behandelt wurden und bei denen man das Virus sehr früh entdeckt hat, haben wohl auch sogenannte Virustatika geholfen, also Medikamente, die ein Vermehren des Virus hemmen. Eine Impfung, an der zurzeit geforscht wird, gibt es frühestens in ein bis zwei Jahren.

Ab wann kann ich mich impfen lassen?

 

Ärztin und Patient dikutieren über den Impfpass.
Bis es zu einer Schutzimpfung gegen das Coronavirus kommt, kann noch ein bisschen Zeit vergehen. Bisher gibt es kein Gegenmittel.

Das lässt sich nicht vorhersagen. Etliche Labors weltweit forschen derzeit an Impfstoffen wie es sie auch für die Grippe gibt. Die Entwicklung einer Schutzimpfung nimmt aber viel Zeit in Anspruch. WHO-Chefwissenschaftlerin Soumya Swaminathan glaubt, dass erste Impfstoff-Tests an Menschen in drei bis vier Monaten beginnen könnten. Ein zertifizierter Impfstoff für weitreichenden Einsatz stehe aber wohl erst in 18 Monaten zur Verfügung.

Sonstige Hinweise zum Schutz vor dem Corona Virus

Das Bundesgesundheitsministerium stellt auf seiner Homepage tagesaktuelle Informationen zum Coronavirus zur Verfügung.

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